Der Helm ist etwa auf 1210 zu datieren. Da es keine erhaltenen Helme dieser Art gibt, wurde hier eine Rekonstruktion versucht, die sich auf die wenigen Quellen (Siegel, Reliefs, Bronzeschalen, Buch- und Wandmalereien) dieser Zeit stützt. Kurz vor 1200 tauchen erste Helme mit angenietetem Visier auf – eine Weiterentwicklung des Nasalhelms.
Die Kalotte ist anfangs noch rund und aus einem Stück getrieben. Die Sehschlitze sind eingestanzt und liegen im Visier und nicht am Übergang zur Kalotte. Aufgenietete Eisen-, oder Bronzebänder und Kreuze lassen sich kaum nachweisen. Recht rasch wird die Kalotte zylindrisch, bleibt aber wahrscheinlich aus einem Stück getrieben. Ab etwa 1205 tauchen vereinzelt Helme mit nach oben breiter werdender Kalotte und schärferen Kanten auf. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Kalotte nun aus einem umlaufenden Ring und einer Scheitelplatte besteht. Da sich seitlich keine Nieten erkennen lassen, werden diese wohl von oben aufgeschlagen sein. Bis etwa 1215 hat sich diese Form durchgesetzt. Nun treten häufig noch Genickplatten auf, die den Topfhelm rundherum abschließen und den Übergang zum Kübelhelm darstellen.
Auch in dieser Entwicklung gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Der vorliegende Helm soll einen Stereotyp darstellen.
Text: Fabian Brenker (Familia Swevia)
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